Für heute gibt es einen Plan!
Also starten wir bereits halb elf und sind um zwölf in Coimbra: einen Stellplatz finden wir schnell, laufen kurz über die Fußgängerbrücke über den Rio Mondego und sind schon fast in der Fußgängerzone.

Hier haben wir vom letzten Campingplatz den Tipp bekommen, gleich neben der Kirche ins älteste Café zu gehen – wir freuen uns schon drauf, aber leider hat es geschlossen. Schade, denn es wirkt recht gemütlich. So laufen wir durch das ehemalige arabische Stadttor, den Arco de Almedina zum Kern der Altstadt. Viele große Stufen, kleine Gässchen, die vorbei an Kunstgewerbeläden führen zum Bischofspalast und den Universitätsgebäuden. In einem kleinen Café mit Holztischchen und Holzstühlen genießen wir bei einer sehr netten Bedienung einen Kaffee.
Gegenüber gibt es ein Fado-Zentrum, aus dem Musik an unser Ohr dringt.

In einer der unzähligen Kirchen hat Jette dann noch einen merkwürdigen Altar-Ersatz entdeckt – erkennt ihr das auch auf dem Bild ?

Weiter unten können wir in einer Bäckerei den Leckereien aber doch nicht widerstehen und kaufen noch einiges für den Nachmittagskaffee ein.

Richtig begeistert sind wir dann aber wieder von der Natur, einer „exotischen Sehenswürdigkeit ersten Ranges“, die gleich ganz nah an unserem Parkplatz ist: Hinter einem Golfhotel ist ein Park mit Teichen, Quellen, riesengroßen Bäumen – und der Höhepunkt hierin ist ein riesenhafter Gummibaum, dessen Wurzeln bereits über der Erde eine Fläche von über 100 qm einnehmen. Und der Bambus ist armdick und überragt das Hoteldach.


Anscheinend spielte sich in dem Park eine tragische Liebesgeschichte ab…
Weiterhin fanden wir im Park einige Bäumchen, die mit verschiedenfarbigen und verschiedenartigen „Ties“ geschmückt waren (tie a yellow ribbon round the old oak tree – wer das Lied noch kennt…).

Bei uns geht es dann durch ein dichtes Waldgebiet, das hautsächlich aus Pinien und Eukalyptusbäumen besteht, in die Natur: hoch hinauf in den Wald von Bucaco. Hier gedeihen sage und schreibe über 700 verschiedene Pflanzenarten, darunter 300 exotische. Und das Ganze ist von Quellen und Wasserfällen aufgelockert und in der Mitte stehen auch noch ein Märchenschloss (erst 1907 gebaut) und das Kloster, das die Karmelitermönche 1628 hier gegründet haben.


Sie lebten in einem 400 ha großen Gelände mit einer 5 km langen 9-torigen Mauer, legten Grotten, Teiche und Brunnen an und einen wunderschönen Park, denn die portugiesischen Seefahrer brachten den Mönchen von ihren Reisen exotische Samen und Pflanzen mit.

Klingt das nicht super? Uns gefällt es – trotz anfänglichen Regens – sehr gut und wir staunen vor allem wieder mal über die wunderbare Natur. Ich merke, das ist meins, da bin ich glücklich!

Erst nach 19:00 fahren wir weiter, begleitet von einem herrlichen Abendrot am Himmel.

Unser Ziel für heute war der Praia da Mira; aber wir sind aus Versehen auf die Autobahn geraten, konnten nicht mehr rückwärts raus und mussten dann bis zur nächsten Ausfahrt 22 km weiter nordwärts, fast bis Aveiro. So übernachten wir bei vielen „Wohnmobil – Freunden“ am Kanal in Barra: vor uns Autos und hinter uns Schiffe. Aber wir schlafen gut.